Hamburger Altbauten und ihre Rohre
In Hamburg stammen viele Wohnhäuser aus der Gründerzeit sowie den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese charmanten Gebäude besitzen häufig noch die ursprünglichen Rohrleitungen aus dem letzten Jahrtausend. Typisch sind dabei Rohrmaterialien wie Blei, Kupfer, Stahl und verzinkter Stahl.
Gefahren alter Rohrleitungen
Aus alten Wasserrohren können verschiedene Schwermetalle in das Trinkwasser gelangen. Blei, Kupfer, Nickel oder Eisen lösen sich besonders bei korrosiven Prozessen und gelangen so in unser Leitungswasser. Diese Korrosion wird durch chemische Reaktionen zwischen dem Wasser und dem Rohrmaterial verursacht. Besonders häufig tritt sie auf, wenn Wasser über längere Zeit in den Leitungen steht, etwa nachts oder während längerer Abwesenheit, beispielsweise in Ferienzeiten. Blei stellt dabei das größte Gesundheitsrisiko dar. Bereits geringe Mengen können neurologische Schäden verursachen, insbesondere bei Kindern. Kupfer und Nickel wiederum können allergische Reaktionen oder chronische Beschwerden hervorrufen.
Gesetzliche Vorgaben und Grenzwerte
Die deutsche Trinkwasserverordnung legt klare Grenzwerte für Schwermetalle fest. Seit 2013 darf der Grenzwert für Blei im Trinkwasser beispielsweise nicht höher als 0,010 Milligramm pro Liter liegen. Eigentümer und Vermieter tragen die Verantwortung, diese Grenzwerte einzuhalten. Allerdings zeigt sich in der Praxis oft, dass diese Vorgaben nicht immer kontrolliert oder ausreichend umgesetzt werden.
Gesundheitsrisiken durch verunreinigtes Wasser
Besonders gefährdet durch verunreinigtes Trinkwasser sind Babys, Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Bleivergiftungen können bei chronischer Belastung zu Entwicklungsverzögerungen, Konzentrationsproblemen und Gedächtnisstörungen führen. Zu viel Kupfer im Trinkwasser verursacht häufig Magen-Darm-Probleme. Nickel wiederum ist bekannt für seine allergieauslösende Wirkung. Typische Symptome, die von Bewohnern solcher Häuser berichtet werden, sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Verdauungsprobleme.
Herausforderungen in Hamburger Altbauten
In vielen Hamburger Stadtteilen wie Eimsbüttel, Eppendorf, St. Pauli oder Altona stehen zahlreiche Altbauten mit erheblichem Sanierungsbedarf. Häufig stehen diese Gebäude unter Denkmalschutz, was Sanierungen erschwert. Zudem bestehen oft komplizierte Eigentumsverhältnisse, etwa durch Wohnungseigentümergemeinschaften mit unterschiedlichen Interessen. Dies erschwert zusätzlich die Umsetzung notwendiger Sanierungsmaßnahmen.
Wie man belastetes Wasser erkennt
Ein erstes Warnzeichen ist oft ein auffälliger Geschmack oder eine Verfärbung des Wassers. Wasser, das metallisch schmeckt, bitter wirkt, rostig oder trüb aussieht, weist oft auf belastete Rohre hin. Auch Rostflecken an Armaturen oder Rohren selbst sind Hinweise auf mögliche Probleme.
Lösungsansätze für belastetes Wasser
Eine kurzfristige Maßnahme, um die Schadstoffbelastung zu verringern, besteht darin, das Wasser vor der Nutzung einige Minuten ablaufen zu lassen. Allerdings ist dies keine nachhaltige Lösung. Es empfiehlt sich, hochwertige Wasserfilter einzusetzen, die Schadstoffe wirksam reduzieren.
Sicherheit durch professionell durchgeführten Wassertest
Das Risiko durch veraltete Rohrleitungen sollte insbesondere in Hamburger Altbauten nicht unterschätzt werden. Um absolute Klarheit über die Wasserqualität zu erhalten und um Gesundheit und Lebensqualität langfristig zu schützen, empfiehlt sich ein professioneller Wassertest. Dieser misst konkret, welche Schwermetalle in welchen Mengen im Wasser vorhanden sind. Das schafft Klarheit für Eigentümer, Bewohner und Vermieter gleichermaßen.
Zudem können anhand der Testergebnisse gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um die Gefahren durch alte Rohrsysteme zu beseitigen. Wer frühzeitig handelt, schützt sich und seine Mitbewohner vor potenziellen Gefahren und trägt gleichzeitig zur langfristigen Werterhaltung seiner Immobilie bei.